Samstag, 25. September 2010

Pécs liegt am Meer

in between: Kunstausstellung im öffentlichen Raum

Videos, eine Installation, viel Malerei und Fotografie in Uranváros


Pécs liegt am Meer.
Vor der Hochhausruine drehen sich Windkrafträder.
Am Arkád-Einkaufscenter lagern Flüchtlinge.

Sogenannte "Schneekugeln" werden vorzugsweise an Souvenir-Ständen verkauft.
Man schüttelt sie und auf die blühenden Miniatur-Landschaften unter der Glaskuppel fällt plötzlich Schnee.

Dorá Palatinus Objekte sind nicht zum Schütteln gedacht.
Ihre apokalyptischen Mini-Visionen stecken unter an dieses Spielzeug erinnernden Käseglocken.
Dream Bubbles nennt die Künstlerin ihre Reihe.

Der temporäre Ausstellungsraum in der Uran-Stadt ist einer von insgesamt sechs Punkten in der ganzen Stadt, an denen IN BETWEEN zeitgenössische Kunst präsentiert.

Früher diente der Raum als Teppichladen, inzwischen steht er leer.
Er gehört zu der die stillgelegten Minen verwaltenden Firma.

Neben großformatigen Gemälden von Johannes Tiepelmann, etwas kleineren von Konstantin Déry und Gabor Pinter sind auch Fotos von Anna Fabricius und János Szász zu sehen.
Etliche Videoarbeiten sind auch Bestandteil der Ausstellung.
Bei meinem Besuch waren sie aber leider nicht eingeschaltet.

Auf der Terrasse des Olimpia-Restaurants (gegenüber) steht eine zunächst unscheinbare, dann faszinierende Installation von Carlo Crovato.

Freitag, 24. September 2010

Lesen und Lesen lassen

Weinernte und intern. Autoren in Pécs

Gestern war ich als Erntehelferin in Großnarad, einem ungarndeutschen Dorf in Nähe Mohacs, nur 5 km von der kroatischen Grenze entfernt.

Blaue und weiße Trauben habe ich gepflückt, von den Reben geschnitten und in die Fässer geschüttet.
Zusammen mit zwei Handvoll weiteren Helfern aus dem Freundes- und Familienkreis.
Der Weinberg war zum Glück sehr übersichtlich.
Pünktlich zur Mittagszeit konnten wir uns alle zum Gulasch/Pörkölt unter den Nußbaum setzen.
Das frühe Aufstehen um 5 Uhr hat sich gelohnt.

Abends lasen 14 internationale Autoren im Kulturkért unter freien Himmel.
Die Lesung war trotz vieler Konkurrenzveranstaltungen gut besucht.
Hauptsächlich Studenten blätterten in den dicken dreisprachigen Readern, während auf der Bühne die ungarische Übersetzung vorgetragen wurde.

Donnerstag, 23. September 2010

"ERZÄHLER sind in der Stadt" im Lenauhaus

Vom 28.9.-3.10.2010 sind die Geschichtenerzählerin Helga Gruschka und der Bühnenerzähler Dr. Norbert Kober in Pécs.

Am 28. um 19 Uhr beginnt im Lenau-Haus ein Erzählabend, an dem die beiden deutschen Profi-Erzähler eine Kostprobe aus ihrer Kunst geben.

Während der Woche veranstalten sie Workshops für Schüler und einen speziell für Lehrer.

Am 2. Oktober (Samstag) ist um 19 Uhr ein "Erzählfestival" im Lenau-Haus, an dem Menschen, die Geschichte(n) haben und vielleicht während der Woche sogar auch an 1-2 Veranstaltungen der deutschen Geschichtenbauer teilnahmen, sie vor einem Publikum präsentieren können.

Über die Details informiert das Lenauhaus Interessierte gern persönlich sowie via Email oder Telefon: 72/332 515

Mittwoch, 22. September 2010

Donnerstag um 19 Uhr: intern. Lesung im Kulturkért

Die Allianz Kulturstiftung, das Literarische Colloquium Berlin und XX

laden Sie herzlich zu den Veranstaltungen

Literature on the Road

im Rahmen des Festivals European Borderlands 2010

ein.

Am 23. September 2010 ab 19 Uhr lesen im KULTURKÉRT 15 Autoren aus Ungarn, Serbien, Kroatien, Slowenien, Deutschland und der Schweiz aus ihren Werken.

Die Lesungen finden in entspanntem Rahmen bei Gegrilltem und Bier statt.

Die Teilnehmer des Festivals 2010 sind:
Ungarn: Károly Méhes, Gábor Schein, Kornélia Deres, Krisztian Grecsó,
Lidi Kupcsik

Serbien: Goran Petrović, Igor Marojević, Vule Žurić, Sonja Veselinović,
Milena Markovic

Deutschland: Norbert Niemann, Nora Bossong, Ulrike Almut Sandig

Kroatien: Ivana Sajko

Slowenien: Stanka Hrastelj


Seit 2006 veranstalten die Allianz Kulturstiftung und das Literarische
Colloquium Berlin jährlich ein literarisches Festival unter dem Titel "European
Borderlands" in einem Grenzlandgebiet Europas. Ziel dieser Festivalreihe ist es,
gewachsene Kulturräume, die durch die Grenzen der Europäischen Union zerrissen
wurden, im literarischen Austausch wichtiger Autorinnen und Autoren aufleben zu
lassen.
Im September 2010 sind 15 Autorinnen und Autoren in Pécs und Belgrad zu
erleben.

Lesung aus dem Blog


Was macht eine Stadtschreiberin?
Ist das ein Posten für die Ewigkeit?
Wo findet sie ihre Themen?

Solche und andere Fragen stellten mir gerade die Gymnasiasten der Széchenyi Istvan-Schule und ihre Grazer Austauschpartner.
Schon in den Deutschstunden bei ihrer Lehrerin Ilona Kresz hatten sie sich meinem Internettagebuch beschäftigt.
Jetzt nutzten sie die Gelegenheit, um herauszufinden, ob ich wirklich kaum Ungarisch kann. Ja, leider.
Zum Glück war das Deutsch der Schüler besser als meine Kenntnisse ihrer Sprache.

Ich las ein wenig aus dem Blog, ließ meine Aussprache verbessern und erfuhr, dass auch die Grazer Schüler und ihre Lehrerin Sonja Kaar begeistert von Pécs und seiner Umgebung sind.
Ilona Kresz und ihre Kollegin haben ein volles Programm organisiert.
Morgen fährt die österreichisch-ungarische Gruppe Richtung Mohacs und in den Mecsek Extreme Park.

Eisbären in der Nádor Galerie



Beeindruckt vom prominenten Ausstellungsort, direkt am Hauptplatz, zeigte sich der Karlsruher Kunstprofessor in seiner Eröffnungsrede.
Sie seien froh und dankbar über den hervorragenden Platz, der hier junger Kunst eingeräumt würde.

Die Arbeiten der Karlsruher Studenten sind seit gestern in der Nádor Galerie und in der sogenannten "Kleinen Galerie" zu sehen.
Die Pécser Kunstakademie hat sich dieses Jahr bereits in Karlsruhe präsentiert.

Europas einziges Roma-Gymnasium



Hier schon zwei Fotos von meinem gestrigen Besuch am Gandhi-Gymnasium in Pécs.
Der Bericht folgt.

Vielen Dank an Andrea Ritter und ihre Schüler!
Es war sehr interessant.

Dienstag, 21. September 2010

In der Zwischenzeit - vom Busbahnhof bis zur Hochhausruine

in between: Displaced Harmonies/Dissonant States

17.00 Opening ceremony of the exhibition series - Hattyúház Gallery *Naughty* -Polish contemporary art exhibition opening
IN BETWEEN:
18:00 - 18:30 *Klara Orosz* - *"3D logo" performance* with red cubes
Kiraly street 15
18:30 - 20:00 The *opening ceremony* is introduced by the *Red Cubes Drum
Ensemble** *through a musical walk from Hattyúház Gallery to the Kossuth
square and than to the regional bus station
19:00 - 19:30 *Németh Ilona* "Mirror Pécs"* **- **at** **Kossuth square**
On the regional bus station *Annechien Meier* "Clean air bus laboratory"
and
*Sugár János* "Work gratis, or do work, you would do gratis anyway!"
20.00 - Departure to Uránváros - In Between opening ceremony
Mecsekérc exhibition hall (19 Esztergár Lajos str.)**
*(please take the bus lines no. 1, 2, 4 or 21 to Uránváros Olimpia Üzletház)***
20:00 20:30- Musical introduction by *Bodó M**á**rton*
20:30 Opening by *Bodó Márton *and the* Red Cube** Drum** Ensemble*
Exhibitors:
Anna Fabricius, Dóra Palatinus, Gábor Pintér, Héctor Solari, Johannes
Tiepelmann, Constantin Déry, János dr. Szász.
Olympia Restaurant: light installation by Carlo Crovato


*Friday September 24*

19:35 Magasház (*Szigeti út*)
*Marek Brandt* *- *"Human "Equalizer"* (*light and sound installation) on
the 25 level high rise building (supported through the sound-signal
transmission by *Periscope Radio, Pécs*)

*Saturday September 25***
*O**pening** ceremony in **Kertv**á**ros **(**Apáczai Csere János körtér
1*)
19:35 Welcome speech by the director of *A**páczai Nevelési Központ*
*Exhibitors**:*Max Erhbacher** *"Today I am Your Friend" (performance and action)
*Petko Dourmana* "Bluetooth Graffiti with carbon molecules" (interactive
mobile platform)
*Angela Lubic* "Inter Stage: He Who Stands With Both Feet on the Ground
Will
Never Move Forward" (public art installation)
*19:45** **Laurent Golon* with *Diana Bóbics* "Shouldn't We Take an
Umbrella?"* (*sound and video performance)


October 2, Saturday

16:00 Guided tour with the curators in the venues of In Between; meeting
at 16:00 in the Kossuth square. Route: Bus station - NEVKÓ - Olympia
Restaurant
18:00 SzigorIgor concert at the Olympia Restaurant

*Friday October 8*** FINISSAGE
"BEYOND 2010: The future of contemporary art in Pécs" platform discussion of cultural and political actors
*******************************
Die internationale Ausstellung zeigt Kunst im öffentlichen Raum.
Von der Innen- über die Uran- bis zur Gartenstadt, vom leerstehenden Hochhaus bis zur Terrasse des Olympia-Restaurants.

Die Kuratoren Christian Gracza und Allan Siegel haben die teilnehmenden Künstler aus Ungarn und ganz Europa eingeladen, ihre Werke speziell für den jeweiligen Ort zu entwickeln.

Inhaltlich geht es um eine Beschäftigung mit der "Zwischenzeit" - der Phase des Übergangs, in dem sich auch ganz Pécs, nicht zuletzt durch das Kulturhauptstadtjahr, befindet.

In den ersten Tagen finden an verschiedenen Orten Vernissagen statt (siehe oben). Näheres auf der oben verlinkten Website.

Es bewegt sich was - zwischen Perm-Pécs-Duisburg & Montreal


Die Compagnie Marie Chouinard eröffnete gestern im Nationaltheater das einwöchige international Tanzfestival.

Die Gruppe stammt aus Montreal und führte zwei ältere Inszenierungen vor, die dennoch nichts an Frische verloren hatten.

Die modernen Choreographien zu Chopins "24 Préludes" und Stravinskys "Le Sacre du Printemps" reflektierten die klassische Musik auf intelligente, anregende und dennoch direkte Art und Weise.

Auch die das Arbeitsmaterial der Tänzer - ihren Körper - in den Vordergrund stellenden Kostüme und die Lichtstimmungen auf der Bühne trugen zu einem runden Abend bei.

Am Sonntagabend führten in der Galerie Háttyu Ház Tänzer und Musiker, verknüpft durch Drähte, eine Performance auf.
Die jungen Künstler stammen aus Perm, Duisburg und Pécs und sind Teil eines gemeinsamen, auf Vernetzung abzielenden Projekts (oben der Link).

Der Drahtseilakt war nur der letzte Teil einer durch das ganze Haus führenden Inszenierung, die unter anderem mit Musik, Projektionen und Text arbeitete.

Montag, 20. September 2010

Sonne & Vanillekipferl - Deutsche Parlamentarier in Pécs

Mitglieder des Kulturausschusses unterhielten sich heute morgen im deutschen Honorarkonsulat mit verschiedenen Akteuren der örtlichen Kulturszene.
Als Stadtschreiberin war ich auch dabei.

Es sei die erste Auslandsreise in dieser Legislaturperiode, erzählte die Vorsitzende Monika Grütters.
Ein Zeichen für die Bedeutung, die Deutschland der ungarischen Kulturhauptstadt beimißt.
Anschließend reisen die Parlamentarier weiter nach Serbien.

Bei strahlenden Sonnenschein und Vanillekipferl fand das Gespräch auf dem Balkon statt.

Vom Tanz über Architektur bis zur Volkskunde betonten alle Teilnehmer die vielfältigen Wurzeln der Kultur in der Stadt.

Die bekannte Pécser Primaballerina und Kossuth Preisträgerin Dóra Uhrik berichtete von der internationalen Vernetzung der hiesigen Tanzszene und der frühen Förderung, bereits in der Schule.
Der Vorsitzende der Architektenkammer betonte die nachhaltige Bedeutung der architektonischen Schlüsselprojekte für die Stadt und der Kurator der Bauhaus-Ausstellung berichtete von der innovativen Wirkung dieser Präsentation - denn in Ungarn ist das Bauhaus und damit auch seine ungarischen Vertreter weniger als solche bekannt.
Das Ergebnis besichtigten die Parlamentarier gleich anschließend.