Montag, 8. November 2010

Pécs. Ein Reise- und Lesebuch


Seit diesem Herbst ist Pécs ganz nah:
Mit dem neuen Reise- und Lesebuch aus dem Arco-Verlag reist es sich leicht und unterhaltsam bis an den Fuß des Mecsek-Gebirges.

"Man muss nicht in Pécs gewesen sein oder einen Aufenthalt dort planen, um Spaß an der Lektüre zu haben."
So der Herausgeber Wilhelm Droste gestern im Berliner Collegium Hungaricum.
Schlangestehen am Flughafen ist also überflüssig geworden - oder man kann sich jetzt zumindest die Wartezeit mit dieser Anthologie versüßen.

Über 50 Autoren haben zu dem Band beigetragen.
Vom mittelalterlichen Bischof und Dichter Janus Pannonius bis zu den bedeutendsten ungarischen und auch deutsche Autoren der Jetzt-Zeit sind fast alle Tonarten und Themen abgedeckt.
Manche Texte sind eher sachlich, die meisten aber nutzen das Mittel der Poesie für eine "mythische Erhellung" der Stadt.
Unbedingt empfehlenswert!

Freitag, 5. November 2010

Berliner Pécs-Abend im CHB



Gesprächsrunde mit (v.r.n.l.) György Dalos, Maike Wetzel und Wilhelm Droste:


"Was haben Los Angeles und Pécs gemeinsam?"
In beiden Städten riet man mir vom Radfahren ab und ich habe es trotzdem getan - und überlebt.

Das Wesen von Pécs haben wir in unserer Gesprächsrunde gestern sicher nicht komplett erfasst.
Der als Moderator fungierende Schriftsteller György Dalos war klug genug, Wilhelm Droste und mich gar nicht erst zu nötigen, einen solchen Rundumschlag zu wagen.
Ich hoffe aber, wir haben Lust auf eine nähere Erkundung der Stadt gemacht.

Die Gesprächsrunde im Café, zu der ich beitragen durfte, war der Auftakt zum Abschluss der Pécs-Ausstellung in Berlin.
Die Pécs-Anthologie wurde von ihrem Herausgeber Wilhelm Droste vorgestellt.

Anschließend kamen fünfzig Stühle, die mit Zitaten aus und um Pécs bedruckt sind, unter den Hammer.
Der Erlös der Auktion wird dem Transfer der Pécs-Ausstellung in einen kleineren Ort bei Zagreb dienen.

Der Abend war lang, hoffentlich aber nicht langweilig und klang beim Open Mike-Jam im Café aus.

Auktionator Axel Halling und Moderator György Dalos:

Montag, 1. November 2010

5 Kirchen - 50 Stühle - 500 Wörter

PÉCS-ABEND IN BERLIN

Freitag. 5.November 2010, 19 Uhr
5 Kirchen – 50 Stühle – 500 Wörter
Finissage mit der Stadtschreiberin, einer Buchpräsentation und einer Stuhlauktion

Collegium Hungaricum Berlin (.CHB)
Dorotheenstrat. 12, 10117 Berlin
Mit Maike Wetzel, György Dalos, Wilhelm Droste

Ein Gespräch im Café, Vorstellung der Pécs-Anthologie und die Versteigerung kunstvoll verzierter Klappstühle im Panoramasaal.


Dieses Bild meines Berlin Korrespondenten zeigt einige der Stühle aus Pécs bei der Vernissage zur Ausstellung - prominent platziert:
Vor der Ungarischen Botschaft in Berlin, unweit des Brandenburger Tors, Unter den Linden.

Samstag, 30. Oktober 2010

KONZERT im Dom, Ausstellung und Kriegsgedenken

Sonntag um 19.15 Uhr findet im Dom ein Konzert der Bläserphilharmonie Rems-Murr e.V. statt.
Im Programm sind Werke von Palestrina, Clarke, Bach, Händel, Strauss, Stanek, De Meij und De Haan.
Eintritt ist frei.

Im Haus der Literatur und Künste sind derzeit Fotos von Künstlern aus dem Rems-Murr Kreis zu sehen. (Geöffnet bis zum 8. November)

Dienstag, 2. November, 16.30 Uhr
ÖKUMENISCHE GEDENKFEIER FÜR DIE OPFER DES ZWEITEN WELTKRIEGES UND DER GEWALTHERRSCHAFTEN
Gedenkrede: Tibor Kovács, Oberst, Vertreter der Deutschen Kriegsgraberfürsorge e.V. in Ungarn
Ort: Deutsch-ungarischer Soldatenfriedhof, Fünfkirchen
Musikalische Mitwirkung: Ritter Kapelle, Gemeinsame Veranstaltung mit der Deutschen Selbstverwaltung Fünfkirchen

Freitag, 29. Oktober 2010

Hattyu Ház

Der Vollständigkeit halber hier auch noch eine Abbildung des Eingangs zur zweiten Galerie auf der Kiraly U. - die Räume sind im 1. Stock:

Land der Verheißung

VERNISSAGE ZUR AUSSTELLUNG JUNGER SERBISCHER FOTOGRAFEN
im Vasváry Szalon

Der Eingang zur Galerie (1. OG) auf der Kiraly U.:

Obwohl ich die beiden Galerien auf der Kiraly U. schon mehrmals besucht habe, stand ich heute wieder sinnend vor der Fassade: Wo ist der Eingang?

Ich hab ihn dann doch noch gefunden und mir die Schlaglichter junger serbischer Fotografen auf ihr Land angesehen.

Es sind einige interessante Serien dabei - zum Beispiel Ivan Petrovics formal-strenge Ansichten von Atombunkern in verschiedenen Ländern oder Ana Adamovics mit der Verklärung des Balkans spielende Guckkästen.




Von der Vernissage hatte ich ausnahmsweise nicht durch Mundpropaganda,
sondern durch die Website des Kulturhauptstadtbüros erfahren.

Wenn ich sonst auf dieser Website nach Veranstaltungen suche, erscheint meist: Null Resultate. Was nicht den Tatsachen entspricht.

Aus diesem Grund habe ich übrigens Veranstaltungshinweise in den Blog aufgenommen.
Als Nicht-Einheimische würde ich ohne persönliche Tipps oft nicht erfahren, was in Pécs gerade stattfindet.
Ich hoffe, meine Hinweise helfen auch anderen den Weg zu kaum auf Englisch oder Deutsch annoncierten Events zu finden.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Dom


Seit Monaten nehme ich mir vor, über den Dom von Pécs und die frühchristlichen Grabkammern zu schreiben.

Doch jedes Mal, wenn ich anfange zu tippen, überfällt mich große Müdigkeit - ich gähne und sinne nach, was es über beide Orte Neues zu berichten gäbe.

Frischer sind meine Eindrücke vom deutschsprachigen Gottesdienst in der umgebauten Moschee am Hauptplatz.
Dort findet jeden Sonntag um 9.30 Uhr eine katholische Messe in deutscher Sprache statt.
Die Kniebänke sind sehr hart, die mit nationalistischer Propaganda durchsetzten Jesus-Malereien an Decke und Wänden sehr bunt und je länger der Gottesdienst dauert, umso mehr Touristen stehen im Hintergrund. Am Ende übersteigt ihre Zahl die der Gläubigen.

Hier nun wenigstens die Bilder meines Dombesuchs:


Der Bischof von Pécs äußerte sich übrigens unlängst in der Zeitung ablehnend zu einer Ausstellung polnischer Künstlerinnen. Es ging ihm nicht um ihre Nationalität, sondern um die sogenannte "gender"-Frage, die er prinzipiell geißelte.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Tettye im Herbst

Auch Pécs hat einen Fernsehturm - und viele Ruinen.

Blick auf den herbstlichen Tettye-Park:

Mein neuer Lieblingsplatz liegt direkt hinter dem modernen Kruzifix oberhalb des Tettye-Parks.
Am Wochenende drängeln sich auf der Promenade dort die Spaziergänger.
Bis Sonntag konnte man sich dort auch noch die Sommersprossen auffrischen.
Jetzt regnet es - aber hoffentlich nicht lang.

Pécs-Panorama - am Horizont beginnt Kroatien:

Montag, 25. Oktober 2010

HOCHZEITEN - Lesung an der Uni


Was ist ein Polterabend?
Wieso wird dort Porzellan zerschmissen?

Solche und andere Fragen ergaben sich im Anschluss an meine heutige Lesung an der Universität.
Da ich die Titelgeschichte meines ersten Erzählungsbandes vortrug und danach meine Verfilmung der Story zeigte, entspann sich die Dikussion ausgehend von dem großen Thema: Hochzeiten.

Zum Abschluss las ich noch "Einmal Schweden" und obwohl es in Ungarn anscheinend nur zwei IKEA-Geschäfte in der Nähe von Budapest gibt, war der in der Geschichte namenlose "schwedische Möbelkonzern" natürlich auch den Studenten in Pécs ein Begriff.

Auf Initiative der DAAD-Lektorin Isabelle von Zitzewitz war ich in den Kurs gekommen. Die Studenten interessierte vor allem brennend, wieso ich nach Ungarn wollte, ob es mir gefällt und wieviel Ungarisch ich schon gelernt habe.

Als ich meine ungarischen Lieblingsautoren aufzählte, gab's eine Überraschung: Niemand kannte Agota Kristof.
Auch in den zahlreichen Buchhandlungen in Pécs ist mir bereits aufgefallen, dass die Werke der Exil-Ungarin aus der französischsprachigen Schweiz zwar vorhanden, aber unter der fremdsprachigen Literatur eingeordnet sind.
Dafür erfuhr ich meinerseits von den Minuten-Novellen von István Örkeny, die offenbar zu den bekanntesten ungarischen Kurzgeschichten zählen.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Mehr als fünf Kirchen

Die Moschee des Hassan Jakovali:

In Pécs gibt es mehr als fünf Kirchen.
Insofern untertreibt der deutsche Name: Fünfkirchen.

Die vielen Kulturen, die sich im Laufe der Jahrhunderte in Pécs ansiedelten, spiegeln sich auch in den Gotteshäusern wider.

Katholische, griechisch-katholische, serbisch-orthodoxe, jüdische, evangelische und auch muslimische Gläubige finden in Pécs einen Ort zum Beten.

Die Moschee am Hauptplatz dient zwar inzwischen als innerstädtische, katholische Pfarrkirche.
Ihr moderner Stahlglockenturm fährt sonntags zum Geläut aus dem Boden.
Doch am Rand der Innenstadt liegt die einzige vollständig erhaltene Moschee aus der Zeit der osmanischen Besetzung.
Das ehemalige Derwisch-Kloster und die Moschee mit intakten Minarett ist zwar inzwischen ein gut eingerichtetes Museum, wird aber auch noch zum Gottesdienst genutzt.

Die evangelische Kirche von Pécs:

Protestanten führen in Ungarn ein Nischendasein.
Zwar häufen sie sich in einigen Gebieten, doch insgesamt gibt es sogar mehr griechisch-katholische/unitarische Gläubige als Reformierte.
Ihre Zahl in Ungarn wird auf etwa 280 000 geschätzt.

Die griechisch-katholische Kapelle: