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Freitag, 23. Juli 2010

Kikinda Short (Story Festival) 5


Bilder: Edi Matic

Anfang Juli war ich im Grunde nicht weit von Pécs entfernt, in einem Ort mit einem ungarischen Namen, der heute auf serbischen Boden liegt: In Kikinda.

Wie in Pécs überkreuzen sich dort nicht nur die Landes- und Kulturgrenzen (Rumänien ist gleich nebenan), sondern einmal im Jahr auch die Autoren.

Kikinda besitzt nämlich außer einem Mammut(skelett) seit fünf Jahren auch ein Literaturfestival, zu dem Schriftsteller aus der ganzen Welt eingeladen werden.

Aus Ungarn waren Orsolya Bencsik, Lazslo Kis und Roland Orcik mit dabei. Die übrigen Autoren kamen aus Dänemark, Bosnien-Herzegowina, den Niederlanden, Bulgarien, Griechenland, Makedonien, Rumänien, Kroatien, Spanien, Großbritannien, Kanada u.v.m.



Das Ganze war eine große Sause - sehr lustig, sehr locker und gesellig - Divengehabe hatte keine Chance. Noch dazu war das Festival: gut besucht. Halb Kikinda hörte zu.

Bei allem Spaß und "fliegenden" Lesungen (Lewis Croft trat als "schwebende Jungfrau" auf) war ich sicher nicht die einzige, die Serbien auf Einladung des Festivals zum ersten Mal besuchte.

Seit Jahrzehnten war für mich der Klang des Namens "Serbien" fast ausschließlich mit dem Jugoslawien-Krieg und seinen Auswirkungen verbunden. Neben vielen serbischen Fleischprodukten, die nun meine Rippen füllen, habe ich von dem Festival vor allem eins mitgenommen:
Den Eindruck von einem "neuen Serbien" und von seinem guten, derben Humor, der dahin schlägt, wo's wehtut, aber nicht vernichtet.