Dienstag, 17. August 2010

Sprechen in den Wind

"Manchmal weiß ich:
wenn das Schreiben nicht, alle Dinge vereinend,
ein flüchtiges Sprechen in den Wind ist,
so ist es nichts."

Marguerite Duras hielt das so fest.

Schreiben bedeutet, sich der Ungewissheit des leeren Blatts auszuliefern.

Im Grunde sind alle Konzepte nichts als Rettungsanker, die einen ins Wasser ziehen sollen. Zum Schwimmen, Treiben, Sinkenlassen.

Dieses Meer aus Sprache, wenn das die Regie übernimmt, wenn die Sätze wie Wellen kommen, das ist dann der lustvolle Zustand, den viele Schriftsteller beschreiben und ersehnen.

Der Zustand, wenn nicht mehr sie selbst die Tastatur oder den Stift zu führen scheinen, sondern offenbar etwas Anderes, etwas Größeres, durch sie spricht.

Ich tauge nicht sonderlich zur Metaphysik, aber es gibt Bereiche - und das Schreiben gehört für mich dazu - die uns erheben, die uns eine Ahnung davon verschaffen, was über Nägelschneiden und Stromrechnungen hinaus eine Wirklichkeit besitzt.
Was zählt.

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