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Sonntag, 14. November 2010

Die Musik der Zukunft


Der Neue Ungarische Musikverein (UMZE) blickt auf eine lange und prominent besetzte Tradition zurück.
Béla Bartók gehört zu den Gründern, Ligeti und Kurtág waren Mitglieder.

Am Samstagabend spielte das Kammerensemble des UMZE in der Aula der Medizinischen Fakultät in Pécs.
Die Zuschauerreihen waren angesichts des avantgardistischen Programms gut besetzt.

Je ein Stück von Schönberg und von den zeitgenössischen ungarischen Komponisten Vajda und Dinyés kamen zu Gehör.
Der Komponist Gergely Vajda dirigierte den Abend.

Die ersten beiden Stücke besaßen Hörspielcharakter:
Die schwarze Romantik von Schönbergs "Pierrot Lunaire" stammt aus dem Jahr 1912.
Der Dirigent und Komponist Gergely Vajda wagte eine aktuelle, auf Englisch vorgetragene Neu-Interpretation des Gulliver-Motives durch eine angebliche Reise in das maschinell perfektionierte "Faremido".

Beim letzten Stück füllte sich die Bühne: "Canti Senza Parole" von Dániel Dinyés (2010) erzählte wort- aber nicht ausdruckslos von Leben und Tod und dem kurzen Dazwischen.

Es dirigierte der aus Ungarn stammende aber in den Vereinigten Staaten lebende Nachwuchs-Dirigent Gergely Vajda.
Der Dirigent und Komponist ist seit 2005 der erste Dirigent des Sinfonieorchesters Oregon.

Samstag, 30. Oktober 2010

KONZERT im Dom, Ausstellung und Kriegsgedenken

Sonntag um 19.15 Uhr findet im Dom ein Konzert der Bläserphilharmonie Rems-Murr e.V. statt.
Im Programm sind Werke von Palestrina, Clarke, Bach, Händel, Strauss, Stanek, De Meij und De Haan.
Eintritt ist frei.

Im Haus der Literatur und Künste sind derzeit Fotos von Künstlern aus dem Rems-Murr Kreis zu sehen. (Geöffnet bis zum 8. November)

Dienstag, 2. November, 16.30 Uhr
ÖKUMENISCHE GEDENKFEIER FÜR DIE OPFER DES ZWEITEN WELTKRIEGES UND DER GEWALTHERRSCHAFTEN
Gedenkrede: Tibor Kovács, Oberst, Vertreter der Deutschen Kriegsgraberfürsorge e.V. in Ungarn
Ort: Deutsch-ungarischer Soldatenfriedhof, Fünfkirchen
Musikalische Mitwirkung: Ritter Kapelle, Gemeinsame Veranstaltung mit der Deutschen Selbstverwaltung Fünfkirchen

Samstag, 16. Oktober 2010

Weltklasse


Im Sozialismus galt Pécs als "der Ort der süßen Verbannung", als Hort für in Budapest in Ungnade gefallene Künstler.
Damals gedieh in der Stadt eine reiche und lebendige Szene. Egal, ob in Musik, Kunst oder Literatur.

Heute rümpfen die Budapester die Nase, besonders im Zusammenhang mit dem Kulturhauptstadtjahr:
"Ist ja alles schön und gut - aber fehlt nicht die Weltklasse?"
Das fragen mich nicht nur Ausländer gelegentlich, sondern auch Ungarn.
Von Provinz ist die Rede, von Jahrmarkttreiben.

Dabei gibt es echte Perlen im Programm.
Aki Takase ist eine davon.
Die japanische Free-Jazzerin lebt seit Jahrzehnten in Berlin.
Dort hätte ich schon längst auf sie stoßen müssen, doch erst in Pécs besuchte ich jetzt eins ihrer Konzerte.

Das Konzert am Freitag war Weltklasse.
Zusammen mit einem Lokalmatador, dem Gitarristen Gábor Gadó, bot die Pianistin einen energiegeladenen, im besten Sinne verblüffenden Abend.
Er fand im Rahmen von "JAZZHID Osijek-Novi Sad-Pécs" statt.
Das Jazzfestival verbindet durch die drei Städte die drei Anrainerstaaten Kroatien, Serbien und Ungarn.

Nach dem Kaufen einer Karte für ein Free-Jazz-Konzert überfällt sicher nicht wenige Angst vor der eigenen Courage.
Böse Vorahnungen durchzuckten auch mich im Foyer des Urania-Kinos, als ich dem Soundcheck lauschte.
Aki Takases Musik bricht beim leisesten Anflug von Melodie ab.
Immer mal wieder kommt ein kleiner Harmonie-Happen, doch in der Hauptsache ist ihr Spiel dissonant, oft brachial, ungestüm, manchmal häßlich. Nichts für Hintergrund-Gedudel.
Als Aufnahme würde es für mich wohl nicht funktionieren.
Doch der Abend mit Gábor Gadó und der Ausnahme-Pianistin am Bösendorfer war ein Genuß.
Trotz kurzer Vorbereitungszeit funktionierte das Zusammenspiel der beiden Musiker.
Gemeinsam balancierten sie auf dem denkbar schmalen Grat zwischen platten Hörvergnügen und puren Lärm und schafften es, in keinen der beiden Abgründe zu stürzen.

Anschließend spielte noch die serbische Combo "Mayoke Group", deren mit sphärischen Synthie-Klägen unterlegter Ethno-Jazzrock den Kinosaal vollends füllte.

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Das Konzert von Takase und Gabó krönte einen mit ungarischer Kuchenkultur in der Konditorei Magda, Kurzausflug zu den Kindergesängen des französischen Komponisten Nicolas Frize auf dem Kossuth tér und der Ausstellungseröffnung des Malers Manfred Karsch im Lenau-Haus prall gefüllten Tag.

Donnerstag, 16. September 2010

30Y rockt den Dom


Aufgeregte Teenies stolperten durch die Dunkelheit, kicherten, kreischten, knutschten.
Während vorn die erwachsen gewordenen Jungs von 30Y auf der Bühne hopsten.

Den Dom hatte die Band mittels Projektion in ein buntes Karten-Haus verwandelt.
Mit Herzen, Blumen und Girlanden.
Sie spielten gratis, trotzdem engagiert und waren offensichtlich mit Lust bei der Sache.
Ich war auch nicht die einzige über 30jährige auf dem Domplatz - es gab noch ein paar andere.